Es gibt Dinge im Leben, von denen man auch dann noch träumt, wenn sie längst besitzt. Es gibt Träume, die einem (ungewollt) verfolgen und die Geister der Vergangenheit, die nicht gerufen worden sind, sitzen im eigenen Geist. Die Gedanken kreisen und kreisen, ohne eine Lösung zu finden. Als Ausweg bleibt dann eine zweifelhafte in der Fachsprache pathologische "Lösung". Dadurch entsteht keine Befreiung oder Freude, sondern im Gegenteil. Das Leben wird schwer und es vergeht einem die Lust. Die Lust zum Leben und zu lieben, wird zur Qual. Es gibt keinen Grund mehr aufzustehen, die eigene Existenz verliert ihre Sinnhaftigkeit. Es gibt nur noch die Leere. Die Dunkelheit umhüllt einem und ihre kalten nassen Hände unsichtbar den Schulter. Oder geht nicht gerade jetzt erst die Suche los? Wenn Worte der Stille weichen lassen. Gefühle brechen bahn, die bisher unnahbar und unerlaubt waren. Sie wollen nicht mehr warten, sie wollen nicht mehr brav in der Ecke sitzen und sich benehmen. Sie wollen gesehen und gehört werden. Wie lange wurden sie gegeißelt und klein gehalten, nur um nicht anzuecken. Sie wurden aber zum stillen Begleiter irgendwo ganz tief in einem vergraben. Sie waren da und haben dafür gesorgt, im richtigen Moment das falsche zu Denken. Zu fühlen, was nicht zu fühlen gedacht war. Zu sehen, was nicht da war. Es gab keine Sprache dafür, nicht damals. Wie soll etwas angesprochen werden, was im Grunde gar nicht existiert (en darf)? In jede Seele spielt eine andere Musik. So wie jeder Musiker das gleiche Instrument andere Töne hervorlockt, wird jeder Mensch aufgrund seiner Erfahrungen, innere Beschaffenheit andere Melodien hören. Manchmal geht es darum, sie erstmal überhaupt zu hören, um dann ihren Ursprung verstehen zu können. Dadurch können die eigenen echten Gefühle erst wahrgenommen bzw. gesehen werden.
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